Dienstag, 7. Oktober 2008

Jakobsweg 2008

Ich habe relativ lange überlegt, was ich zum Urlaub schreibe. Keine Angst, ein Buch wirds nicht und ich halte mich wie üblich kurz. Wir sind die 211km von Ponferrada nach Santiago de Compostela in 10 Tagen gelaufen, haben dabei ein Mittelgebirge, so manchen Hügel, Flüsse, Wälder, Städte und Dörfer überquert und reichlich frische Landluft eingeatmet, sprich - wir waren ständig von Kuh- und Pferdehinterlassenschaften umgeben. Eine Erleuchtung hatte ich nicht, dafür war ich einfach zu beschäftigt. diese verdammten Berge hoch und runter zu kraxeln und mich darüber aufzuregen, wozu ich das hier eigentlich mache :-)))) Nein im Ernst - wir hatten natürlich vorher das Buch von HaPe Kerkeling gelesen und er hat ja seine Erfahrung mit Gott oder wem/was auch immer gemacht, aber das hatte ich für mich nicht erwartet. Für eine Grenzerfahrung waren wir zu kurz unterwegs und es ist sicher ein Unterschied, ob man 5 Wochen auf sich allein gestellt ist oder 10 Tage zu zweit durch die Pampa läuft und jederzeit ein Pläuschchen halten kann. Wir haben das ganze einfach getan um mal auszutesten, ob wir so eine Dauerbelastung durchhalten und ob sie viellleicht sogar gut tut. Es war mega-anstrengend und ich habe gelernt, dass man selbst mich ruhig gestellt bekommt, wenn man mich an einem Tag 37km durch bergiges Gelände unter brütender Sonne laufen lässt :-) Dann habe ich auch keinen Bedarf mehr nach frischer Luft und Bewegung und möchte nur noch was essen und die Füße hochlegen. Man hat beim Laufen sehr viel Zeit zum Nachdenken gehabt und hinterher hat sichs angefühlt. als ob mal wieder reichlich frischer Wind durchs Hirn gepustet ist. Also kamen wir entsprechend gut erholt wieder. Lag bestimmt auch an der ein oder anderen Flasche Wein, die wir uns abends regelmäßig gegönnt haben und am Essen, dass an so einem Tagesmarsch doppelt so gut schmeckt. Glücklicherweise haben bei all den Anstrengungen die Füße sehr gut mitgespielt. 2 kleine Blasen, die allerdings kaum merkbar waren, der rechte Hacken tat ständig weh und ist ein bisschen angeschwollen - dabei bliebs und das wars dann auch schon. Gut, über 10kg Gepäck auf dem Rücken beschweren sich die Schultern natürlich eindeutig, aber wer hört schon auf seine Schultern? :-) Jetzt sind wir schon wieder eine gute Woche im Lande und kann immer noch resümieren - es war toll und ich kann das Pilgern nur weiterempfehlen! Also, auf auf nach Spanien!!! Wer ein paar Bilder sehen möchte - einfach auf die Pics oben und unten klicken.

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